Etwas aus der Geschichte des Dellbrücker Karnevals

 

 

(Texte entnommen auf der Festschrift 75 Jahre KG UHU mit freundlicher Zustimmung der KG UHU 1924 e.V.)

 

 

In den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts war der Dientagszug eine auschließliche Domäne der Karnevalisten. Er ist bereits 1905 verbürgt prangerte vor allem die schlechten Wegverhältnisse in Dellbrück an. Hier gilt es anzumerken, dass erst in diesem Jahr der Gesamtname Dellbrück aus den Ansiedlungen Thurn, Strunden, Hagedorn und Dellbrück entstanden war.

 

Die Hauptstraße, war immer ein Schmerzkind der Gemeinde und wurde im Volksmund auch als Schlammbadstaße genannt. Im Jahre 1910 war dieser Umstand auch das Motto des Dellbrücker Dienstagszuges. Wie man sieht, hatte die Dellbrücker Mottowahl nichts mit der des Festkomitee Kölner Karneval gemein, denn dort lautete das Motto damals „Aus aller Herren Länder“. Der Dellbrücker Dienstagszug war bodenständig und verlegte sich auf orttypische Themen.

 

Dies zeichnete nicht nur den hiesigen Karneval vor dem 1. Weltkrieg aus, sondern ist auch heute noch Leitlinie der Dellbrücker Jecken.

 

Bei allem Unterschied in Farben und Kappen hielten die hiesigen Karnevalsvereine (damals: Große Allgemeine Dellbrücker KG, Fidele Dellbrücker KG, Vereinigte Karnevalsfreunde Dellbrück) dennoch einmütig zusammen, dafür stand das 1926 gegründete eigene „Festkomitee der vereinigten Karnevalsgesellschaften“, dass sowohl für den Karnevalsdienstagszug als auch für den Prinzenball und dessen Austragungsort verantwortlich zeichnete. Hier kam dann auch die Gründung der KG UHU im Jahre 1924 hinzu.

 

Der Zugweg am Fastnachtsdienstag orientierte sich üblicherweise am Austragungsort des Prinzenball, so z.B. im Jahre 1914 in Richtung Strunden durch die Marien-(Marthastr.), Friedens-(Von-Quadt-Str.), Haupt-, Bahnhof-(nördlicher Teil der Dellbrücker Hauptstr.), Rudolf-(Ottilienstr.), Franziska-(Möhlstr.), Gladbacher Straße (Bergisch Galdbacher Str.), Lindenallee (Thielenbrucher Allee), Waldhaus-, Gladbacher-, Haupt-, Strundener- zur Gierather Straße.

 

In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg bestand ein generellen Verbots des Straßenkarnevals bis zum Jahre 1928 sowie aller Sitzungen, Kostümfeste und Maskeraden bis 1925. Vor der Wideraufnahme des offiziellen Karnevals war die Teilnahme mit mehrtägigen Haftstrafen bedroht worden. Das Verbot von karnevalistischem Treiben in der Öffentlichkeit erstreckte sich auf:

 

1)     öffentliche Umzüge und karnevalistischen Veranstaltungen unter freiem Himmel,

2)     das Tragen von karnevalistischer Kleidung und Abzeichen in der Öffentlichkeit,

3)     das Singen karnevalistischer Lieder auf den Straßen,

4)     das Werfen von Luftschlangen und Konfetti.

 

Der letzte Punkt des Verbotes ist bis heute auf öffentlichen Straßen und Plätzen erhalten geblieben.

 

Im Jahre 1924 gründete sich die KG UHU, damit bekam der Dellbrücker Straßenkarneval ein neues Gesicht. Im Jahre 1926 gab es dann den Dellbrücker Rosenmontagszug, der sogar ein eigenes Dellbrücker Dreigestirn aufzuweisen hatte. Die Wagen des kleinen Zuges bestanden aus Plateau-Gepäck-Karren des Dellbrücker Bahnhofs, die eigens für diesen Zweck glanzvoll aufgebaut und dekoriert wurden. Es gab sowohl einen UHU-Symbol-Wagen, mehrere Themenwagen und je einen Prunkwagen für den Prinzen.

 

1927 fand in Dellbrück eine Kappenfahrt auf Karnevalsdienstag statt, an der auch das Dellbrücker Dreigestirn teilnahm. Danach gab es in Dellbrück seitens der KG UHU noch bis 1931 eigene Dreigestirne die auch an den Umzügen teilnahmen.

 

Im Jahre 1974 und 1999 haben die Kölner Dreigestirne (beide KG UHU) diese alte Tradition wieder aufgenommen und haben den Dellbrückerdienstagszug mit ihrer Teilnahme bereichert.

 

Von 1933 bis 1955 sind uns leider keine Daten bekannt. Die Daten ab 1955 finden Sie unter der Rubrik „Daten des Dellbrücker Karnevals“.

 

Dem vorstehenden Bericht sollen noch Bilder folgen, welche später hier eingestellt werden.